Wie schütze ich meine Haut vor Sonne?
Sonne satt! Unser Körper atmet auf. Denn endlich kann er seine Vitamin-D-Akkus wieder aufladen!
Das Super-Vitamin ist u. a. für den Knochenaufbau verantwortlich und unterstützt unser Immunsystem. Da wir es nur schwer über die Nahrung aufnehmen können, startet unser Körper Vitamin-D-unterversorgt in den Sommer. Deshalb: Raus in die Sonne!
Aber nicht ohne Schutz. Denn innerhalb von fünf Jahren ist die Zahl der Hautkrebsbehandlungen in Krankenhäusern um ein Viertel gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit.
Foto: Robert Aebli
Make-up & Hair: Nathalie Meier
Styling: Luana Grossi
Was muss ich vor dem Sonnenbad beachten?
Die Haut ist zum Start der Saison noch keine Sonne gewöhnt. Deshalb sollten Sie mindestens mit Lichtschutzfaktor 30 beginnen – egal, welcher Hauttyp Sie sind. Wichtig: 30 Minuten vor Sonneneinstrahlung, Pro Cremegang rund 40 ml (2 gehäufte Handflächen) auf einen 70-Kilo-Körper verwenden! Generell gilt: Halten Sie sich zwischen 12 und 15 Uhr nicht in der direkten Sonne auf. Trinken Sie viel und tragen Sie luftige, helle Kleidung. Polyester schützt besser als Baumwolle.
Besonders schnell entsteht ein Sonnenbrand auf den Schultern, weil die Sonne direkt darauf scheint. Deshalb: Oberteile mit Ärmeln anziehen. Ein Hut schützt zudem die Augen und verringert die Gefahr eines Hitzschlags.
Wie geht es der Ozonschicht?
Von den späten Siebzigern bis zur Jahrtausendwende ging die Ozonschicht (15 bis 25 Kilometer hoch) um rund drei Prozent zurück. Doch das ist jetzt vorbei!
Denn die Ausschüttung u. a. der ozongefährdenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW, z. B. in Spraydosen, Kühlschränken) auf der Erde wurde um 97 Prozent verringert (Deutschland = 98 Prozent). Forscher schätzen, dass Mitte des Jahrhunderts die Ozonschicht wieder normal dick sein wird, danach sogar dicker wird.
Übrigens: Durch die drei Prozent Rückgang ist die Hautkrebsgefahr für uns um 10 bis 12 Prozent gestiegen.
Kann ich auch was von innen tun?
Ja. Betacarotin ist eine Vorstufe des Vitamin A, das schädliche Radikale abfängt. Die bildet der Körper bei zu vielen UV-Strahlen. Essen Sie also ein paar Wochen vor dem Urlaub viel Betacarotin. Es ist vor allem in Karotten, Kürbis, Aprikosen, Papaya und Pfirsichen enthalten. Oder trinken Sie einfach jeden Tag ein großes Glas Karottensaft mit einem Spritzer Vitamin C und einem Teelöffel Öl.
Wann und wie oft muss ich mich eincremen?
Bevor Sie morgens in die Strandkleidung schlüpfen, sollten Sie sich einmal von Kopf bis Fuß eincremen. Vergessen Sie auch Handflächen, Fußsohlen und Ohrmuscheln nicht. Später am Strand auffrischen. Ebenso nach jedem Sprung ins Wasser. Auch wasserfeste Produkte verlieren an Wirkung. Wichtig: Sonnencreme aus dem Vorjahr nur weiter verwenden, wenn sie nicht angebrochen wurde und sich Konsistenz und Geruch nicht verändert haben.
Soll ich mich im Solarium vorbräunen?
Nein. Zwar kann die Vorbräune einen gewissen Schutz aufbauen. Da die UVA-Strahlung im Solarium jedoch bis zu zehnmal intensiver ist als die der Sonne, ist davon abzuraten.
IMMER MEHR BETROFFENE
BINNEN 5 JAHREN!25 % mehr Hautkrebs-Behandlungen nötig
Innerhalb von nur 5 Jahren ist die Zahl der Hautkrebsbehandlungen in Krankenhäusern um ein Viertel gestiegen.
Was tun, wenn ich mich verbrannt habe?
Auf jeden Fall sofort raus aus der Sonne! Trinken Sie viel Wasser und behandeln Sie die betroffenen Stellen mit Wund- und Heilsalbe. Sind die Verbrennungen sehr stark (bilden sich Bläschen): unbedingt zum Arzt und Aspirin einnehmen (hemmt Entzündungen)!
Muss ich meine Augen schützen?
Unbedingt. Denn auch die Augen können einen Sonnenbrand bekommen. Zudem können UV-Strahlen die Horn- und Netzhaut verletzen. Besonders helle Augen sind gefährdet. Wichtig: Tragen Sie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz (CE-Siegel auf der Bügelinnenseite) und vergessen Sie beim Eincremen die Augenlider nicht.
Fakten zu Hautkrebs
• 75% der 2012 behandelten Hautkrebs-Patienten waren über 65 Jahre alt
• 91 900 Patienten mit Hautkrebs wurden 2012 stationär versorgt
• 2012 gab es 23,4 % mehr Hautkrebs-OPs als 2007
• An schwarzem Hautkrebs (Malignes Melanom) erkranken rund 17 000 Deutsche pro Jahr, rund 3000 sterben
4 Sonnen-Regeln für Eltern
Kinderhaut braucht mehr Schutz, denn die oberen Hautschichten sind noch sehr dünn und so anfällig für Sonnenbrände. Und die sind im Kindesalter besonders gefährlich, da sie das Risiko, als Erwachsener an Hautkrebs zu erkranken, markant erhöhen. Das müssen Sie als Eltern beachten!
1. Babys bis zu einem Jahr dürfen nicht in die direkte Sonne! Auch im Schatten eincremen. Kinder unter drei Jahren dürfen nur kurz in die Sonne.
2. Bei Sonnencreme kommt es auf die Menge an! Grobe Richtung: Drei Esslöffel Creme für den ganzen Körper pro Cremegang. Stündlich nachcremen! Tipp: Malen Sie mit der Creme Tiere oder Blumen auf die Haut und verreiben Sie diese. Das macht den Kids Spaß!
3. Kopfbedeckung nicht vergessen! Sonnenhüte schützen die Kinder-Kopfhaut mit ihrem noch dünnen Haar.
4. Kaufen Sie UV-Schutzkleidung! Es gibt Strandkleidung und Freizeitkleidung mit UV-Schutz. Trotzdem morgens eincremen!